Sonntag, 6. Dezember 2009

Abschiedsparty & Elephanta Island

Hallo Leute,

da bin ich wieder. Dieses Wochenende war kurz, weil ich samstags wieder arbeiten musste, aber dafür trotzdem sehr ereignisreich.

Meine Mitbewohnerin Alexandra und zwei andere Mädels fliegen am Dienstag schon nach Hause. Das geht hier alles echt schnell. Vor Weihnachten werden noch Suzanne (meine andere Mitbewohnerin), Linnea und Katarina abreisen. Das ist echt schade. Bin mal gespannt, ob ich im Januar neue Mitbewohnerinnen bekomme.
Ein Gutes hat das ständige Abschied nehmen aber auch: Es muss gefeiert werden! So auch am Samstag Abend hier ganz in der Nähe vom Campus in einer Bar. Alexandra und die anderen haben extra für uns die Tanzfläche angemietet. Das war ein lustiger Abend mit ca. 70 Gästen.
Viele Inder sind bereits um kurz nach 0 Uhr gegangen, weil man bis 0:30 Uhr zurück auf dem Campus sein muss. Die Party war echt lustig und die haben sogar "Summer of ´69" gespielt, wo ich erstmal an alle Schützenfeste in der Umgebung denken musste. Deshalb wollte ich auch noch nicht so früh nach Hause und bis zum Schluss bleiben, denn um 1 Uhr musste die Bar eh geräumt werden. Dabei habe ich mir nicht so viele Gedanken, um die Sperrzeit gemacht, weil ich der Meinung war, dass unsere "Guards" mich auf jeden Fall noch auf den Campus lassen müssen. Schließlich wohne ich da.
Als mich dann aber immer mehr Leute darauf angesprochen haben, wurde ich doch etwas unruhig. Ein paar Inder haben mich schnell zum Campus begleitet. Da war es aber schon nach Eins. Zum Glück musste ich am Campuseingang nur meinen Namen in ein Buch schreiben und unterzeichnen. Da hab ich nochmal Glück gehabt. Wie ich erfahren habe, sind die Inder wegen der Sperrzeit etwas ängstlicher, weil sie denken, dass die Professoren die Eintragungen in das Buch gegen sie verwenden und weil sie auch ihren Hostelplatz verlieren können, wenn sie zu oft zu spät kommen.
Auch ich habe mir vorgenommen, nächstes Mal lieber wieder pünktlich zu sein oder einfach wie einige andere internationale Studenten bis sechs Uhr durchzufeiern. Danach kann man nämlich wieder ohne Kontrolle auf den Campus. Sicher ist sicher!

Hier natürlich ein paar Partyfotos:


Viktoria und Hena


Party People


Das tanzende Volk


Ein Foto mit v.l. Robyn, Nia (aus Berlin)und Suzanne

Heute ging´s dann auf zum Gateway of India, dem Wahrzeichen Mumbais, und von da mit einem Boot zur Elephanta Island. Nach einer Stunde Fahrt konnten wir uns auf der Insel mehrere ca. 1500 Jahre alte Höhlentempel angucken. Im größten Tempel wurden mehrere Skulpturen in die Wände gemeißelt. In den restlichen Höhlen war meist nicht mehr als ein paar Säulen und Löcher zu finden.
Dafür gibt es auf der Insel noch ziemlich viele Tiere. Natürlich Kühe und Hunde (die sind hier einfach überall), aber auch Ziegen und vor allem, was auch interessanter ist, jede Menge Affen. Die sind zum Teil so dreist, dass sie den Leuten die Wasserflaschen aus der Hand klauen. Das war ganz witzig. Jedes Mal, wenn man jemanden schreien gehört hat, war wieder ein Affe am Werk.
Die Tour zur Insel war mal eine Abwechslung zum Großstadtleben und hat mir deshalb gut gefallen. Allerdings habe ich mir die Insel insgesamt ein bisschen schöner vorgestellt. Der Strand und einiges mehr war, für Indien leider typisch, ziemlich verdreckt. Ein paar schöne Fotos von der Insel sind trotzdem entstanden. Mumbais Küste habe ich natürlich ebenfalls ausgiebig vom Boot aus fotografiert, aber leider war der Himmel heute trotz Sonne nicht besonders klar.



Mein Lieblingsschnappschuss:
Das wunderschöne Taj Mahal Hotel und das Gateway of India


Elephanta Island


Mein Tempel und ich


Einer der Höhlentempel


Skulpturen im Höhleninnern


Ein paar Affen


Der Haupttempel zu Ehren des Hindu-Gottes Shiva


Relaxende Ziegen


Mit mir v.l. Viktoria, Viktor und Shara. Lisa war auch noch mit dabei. Sie hat fotografiert.


Mumbais Skyline


Wenn ihr jetzt vielleicht etwas länger nichts von mir hört, liegt das daran, dass Freitag meine Rajasthan-Reise beginnt (Juhu!) und ich danach erstmal wieder gucken muss, was in Deutschland so los ist (Doppel-Juhu!). Ab Januar geht´s dann weiter mit Geschichten aus dem "Incredible India" (Werbeslogan des indischen Tourismusverbandes).

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Shoppen in Indien

Hallo Leute,
wie ich gehört habe, warten einige schon sehnsüchtig auf meinen nächsten Eintrag. Sorry, dass es nicht eher geklappt hat, aber ich hab im Moment viel zu tun. Der Report zu meinem Projekt muss am Samstag fertig sein, weil mein Projektleiter in der nächsten Woche nicht da ist. Das habe ich erst Montag erfahren. Am Montag habe ich übrigens auch mit dem autoritären und sehr direkten Führungsstil der Inder Bekanntschaft gemacht. Mein indischer Kommilitone und ich hatten ein Gespräch mit dem Boss von der Firma, für die wir gerade arbeiten. Der hat uns ziemlich hart rangenommen. Amid wurde von ihm ganz schön hart und laut zusammen gestaucht von wegen er hätte eine Art zu sprechen, die für einen Personaler unmöglich wäre und er solle das, was er bisher für das Projekt gemacht hat, mal ganz schnell in den Müll werfen usw. Er hat ihn schon ziemlich persönlich angegriffen. Ich hab Amid hinterher gefragt, ob er sich angegriffen gefühlt hätte, aber er meinte nur, dass diese Art für indische Arbeitgeber normal wäre. Na ganz toll sag ich da nur!

Naja, nun aber zu den wirklich "wichtigen" Ereignissen. Letztes Wochenende habe ich Mumbais Shoppingmeilen unsicher gemacht. Am Samstag bin ich mit zwei Schwedinnen in die City gefahren und dort haben wir uns zunächst rund um den Crawford Market rumgetrieben, wo es ganz viele verschiedene kleine Läden gibt. Witzig in Indien ist, dass man meist in einen Laden rein kommt und dann in einer Gasse steht, die endlos ins Gebäude rein führt. An beiden Seiten sind dann so kleine Räume, wo einzelne Inder ihre Sachen verkaufen oder auch mal schlafen. Meist kommt man am Ende der Gasse auf der anderen Straßenseite wieder raus. Unten seht ihr ein Foto davon:


Eine Shopping-Gasse

Nahe des Crawford Markets haben wir uns auch in einen Stoffladen führen lassen. Dort hat uns der Verkäufer ein endloses Angebot an Schals in den unterschiedlichsten Farben und Mustern gezeigt. Ich kann euch sagen, die Entscheidung für einen Schal ist uns allen sehr schwer gefallen. Wir haben bestimmt fast ne Stunde in dem Laden verbracht!


Linnea und unser Verkäufer Dimesh

Anschließend sind wir dann einmal quer durch die Stadt zum Colaba Causeway, einer berühmten Einkaufsstraße in Mumbai, gelaufen. Diesmal haben wir den Causeway auch wirklich gefunden! Als ich letztes Mal mit Linnea unterwegs war, haben uns Passanten immer wieder in eine andere Richtung geschickt, so dass wir den Causeway verfehlt haben.
Dort angekommen brauchten wir erstmal eine Stärkung und sind dazu in Leopold´s Café gegangen. Dem ein oder anderen sagt der Name vielleicht was. Auch auf dieses Café wurden letztes Jahr die Terroranschläge verübt. Ehrlich gesagt, ich wusste es nicht, aber jetzt habe ich es mit eigenen Augen gesehen. Die Originalscheibe mit den Einschusslöchern ist nämlich immer noch da. Von außen ist ein Rollo davor, aber von innen kann man die Löcher sehen. Schon ein komisches Gefühl!

Der Colaba Causeway ist wirklich eine einzige Shoppingmeile. Es gibt dort sehr moderne Geschäfte, aber vor allem Straßenstände. Die sind auch viel interessanter. An den Ständen gibt es Schuhe, Taschen, Schals, Skulpturen, Schmuck und vieles mehr! Ach und nicht zu vergessen: Sexspielzeuge! Kein Witz! An einigen Ständen haben die wirklich sowas verkauft, wobei Indien doch alles versucht, um das Thema Sex zu vermeiden. Inzwischen habe ich schon ein paar Bollywood-Filme gesehen, aber mehr als ein Kuss wird dort nie gezeigt und das ist auch schon fast zu viel.
Na, das war jedenfalls sehr lustig zu sehen. Weniger lustig war zu erfahren, was die Schalverkäufer am Colaba Causeway für einen Schal verlangen. Das war schon deutlich weniger, als das, was wir in dem anderen Shop für den gleichen Schal bezahlt haben. Naja, was soll´s. Das Erlebnis in dem Shop war´s wert und so oder so sind die Sachen immer noch sehr günstig. Habe mir z. B. eine große Stoff-Umhängetasche für 2€ gekauft.

Ach ja, was ich vielleicht noch erwähnen sollte: An solchen Straßenständen wie auf dem Colaba Causeway muss man handeln!! Meine Kollegen haben mir das vorher gesagt und meinten, der normale Preis liegt 60% unter dem zuerst genannten Preis. Wahnsinn oder? Und das war wirklich so!

Hier ein paar Eindrücke vom Colaba Causeway:

Ein Schmuckverkäufer (Leider gibt es Modeschmuck oft nur in goldfarben.)


Elefanten und andere Skulpturen


Meine Shoppingpartnerinnen


Die etwas schwer zu erkennenden Einschusslöcher in Leopold´s Café

Am Sonntag ging´s dann zur nächsten Shoppingarea. Diesmal waren wir in Bandra, einem sehr modernen Vorort von Mumbai. Dort gab es z.T. wunderbar europäische Geschäfte wie z.B. "Mango", dafür aber auch mit sehr europäischen Preisen. Solche Geschäfte sind dann wirklich für die reichere indische Schicht. Ein paar reichere Inder waren wohl auch tatsächlich unterwegs, wie man ganz gut an diesem Foto sehen kann:


Außerdem ist Bandra ein Schuh- und Schmuckparadies.


Einer der zahlreichen Schuhstände, die endlos nebeneinander aufgereiht sind


Das indische "Bijou Brigitte"

Ihr seht also, Shoppen in Indien ist schon ein besonderes Erlebnis. Jetzt reicht´s aber erstmal wieder damit. Für nächstes Wochenende habe ich noch keine besonderen Pläne. Mal sehen, Mumbai hat noch viel zu bieten. Am 11.12.09 geht´s dann schon auf 10-tägige Reise durch Rajasthan und danne erstmal nach Hause. Die Zeit vergeht hier wirklich schnell.

Also dann, ihr fleißigen Leser, bis bald!

Mittwoch, 25. November 2009

Geburtstag auf Indisch

Das war er nun, mein erster Geburtstag in einem fremden Land weit weg von Familie und Freunden. Das war schon ein komisches Gefühl, zumal es auch noch um die 30 Grad draußen waren.
Meine Kollegen waren aber super lieb zu mir. Mittags haben sie für mich „Happy birthday“ gesungen und anschließend haben wir die Sünde von Schokoladenkuchen verputzt. Das war sehr lustig. Eine meiner Kolleginnen hat leider nichts abbekommen. Sie ist Veganerin und isst keine Eier. In Indien ist das etwas verwirrend, denn die Bezeichnung für Leute, die kein Fleisch und keine tierischen Produkte essen und auch keinen Alkohol trinken, ist „Vegetarier“.
Zu meiner Überraschung gab es dann noch ein Geschenk für mich. Das Team hat mir doch tatsächlich eine Kurta geschenkt. Die habe ich dann natürlich gleich am nächsten Tag zur Arbeit angezogen und alle haben sich gefreut. Außerdem, was ich eigentlich noch viel süßer fand, haben sie mir eine Grußkarte gemalt. Jeder hat seine Glückwünsche drauf geschrieben und die waren sogar teilweise auf Deutsch! Bei der Gelegenheit habe ich nun auch endlich auch die Fotos von meinen Kollegen geschossen. Leider war mein Mentor gestern nicht da (und der Oberboss auch nicht), aber sonst sind alle drauf.


Die Geburtstagstorte


Das LBW Consulting Team v.l. Das Geburtstagskind, Satish, Ruhi und Ayani


V.l. Naja, die erste Person kennt ihr ja, Satish, Dipti und Ayani


Mein Geschenk, die Kurta


Die Grußkarte


Abends bin ich mit ein paar internationalen Studenten ins „Flavors of Ranjeet“ gegangen. Das ist ein echt modernes Restaurant. Die Atmosphäre war super und die Musik absolut europäisch. Von Abba bis Coldplay war alles dabei. Richtig gut. Mein Essen hat mir dafür nicht ganz so gut geschmeckt. War richtig neidisch auf die singapurianischen Nudeln, die sich einige bestellt hatten. Dafür gab´s anschließend noch ein leckeres Eis. Wie bestellt, fand dann in der Umgebung sogar ein kleines Feuerwerk statt.


Meine Gäste


Noch mehr Gäste


Ein Gruppenfoto im Restaurant


Vor der Eisdiele

Insgesamt war es schon ein schöner Geburtstag, aber ich hab euch auch alle sehr viel mehr als sonst vermisst. Daher freu ich mich, dass ich bei meinem 25. wieder bei euch in Deutschland bin.

Sonntag, 22. November 2009

Der Campus

Hallöchen ihr Lieben,

ich hoffe, euch allen geht es blendend. Mir gefällt es hier nach wie vor sehr gut. Diese Woche war sehr arbeitsreich, da ich auch am Samstag arbeiten musste. Aber dafür bin ich mit meinem Report, den ich über mein Projekt schreiben muss, schon ganz gut voran gekommen und meine Kollegen hatten auch immer was Interessantes zu erzählen. Eine von ihnen kann sogar ein bisschen Deutsch, wie sich herausgestellt hat. Allerdings ist ihre Aussprache sehr "exotisch", so dass ich sie zugegebenermaßen nur schwer verstehen konnte. Das war ziemlich lustig! Ich werde demnächst mal ein paar Bilder von meinen Kollegen nachreichen.
Zur Feier des Wochenendes gab es gestern eine kleine Party bei einem Franzosen, der außerhalb des Campuses wohnt. Dort gab es tatsächlich mal Alkohol. Ein sehr beliebtes Getränk unter den Studenten ist "Old Monk", eine Rumsorte, die man dann mit Sprite oder Cola genießen kann. Mein Fall war das allerdings bisher noch nicht so. Ein paar Bilder von der Party:


Suzanne und ich ausgehfertig


Ein paar "Coachpotatoes" aus Amerika


Die Verpflegung


Victoria, Robyn und ich

Heute ist hier leider nicht so viel los. Es hatte keiner Zeit, was zu unternehmen. Deshalb hab ich es mir einfach mal mit einem Buch in der Sonne gemütlich gemacht und noch ein paar Fotos vom Campus geknipst.

Ach ja, einen interessanten Zwischenfall gab es dann doch noch. Ich habe bei einem Bringdienst einen Kuchen für morgen bestellt. Der kam auch an, aber der Bote wollte von mir 100 Rs mehr haben als vorgesehen. Angeblich hat es eine Preissteigerung gegeben. Aber von 280 auf 415 Rs erschien Suzanne und mir dann doch etwas viel. Außerdem sah es auf der Rechnung aus, als wenn jemand aus einer 3 eine 4 gemacht hat. Als ich bei dem Service angerufen habe, stellte sich dann auch raus, dass es genau so war und der Kuchen nur 315 Rs kostet. Nachdem ich dem Boten den Hörer in die Hand gedrückt habe, ist er dann auch ohne die 100-Extra-Rupien abgezischt. Ist schon erstaunlich, wie raffiniert manche uns gutgläubige Ausländer übers Ohr hauen wollen! Aber dem haben wir´s gezeigt!*g*

Hier Fotos vom Campus:


Das Hörsaalgebäude, wo ich im Januar meine Kurse absolvieren darf


Unser Hostel

Die Kantine


Die Slums auf dem Campus, in denen einige Mitarbeiter wohnen...


... und direkt gegenüber das modernste Gebäude des Campuses. Im Innern befindet sich ein riesiger Hörsaal, wo Konferenzen oder auch die International Students Night stattfinden. Es ist manchmal echt erschreckend, wie nah arm und reich hier beieinander liegen und wofür z.B. eine Universität Geld ausgibt und wofür nicht.


Schöne Grüße aus Indien

Ansonsten wollte ich euch noch kurz erzählen, dass meine erste große Reise hier in Indien geplant ist. Bevor ich am 21.12.09 für die Weihnachtszeit nach Hause fliege, werde ich mit meiner Münsteraner Kommilitonin Angie und einem anderen Deutschen für gute zehn Tage nach Rajasthan fahren. Da werden wir einige sehr schöne Städte besichtigen, eine Nacht in einem Palast verbringen und u.a. einen Kamelritt durch die Wüste unternehmen. Am 11.12.09 geht´s los. Hin- und Rückflug sind schon gebucht. Innerhalb Rajasthans wird uns ein Fahrer von A nach B bringen. Das war am billigsten und man ist außerdem sehr flexibel. Die Fotos von der Reise bekommt ihr natürlich hier zu sehen.

Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag! Ganz liebe Grüße, Sabrina

Montag, 16. November 2009

International Students Night & Mumbai City

Liebe Leute,
ich hoffe, ihr hattet genau so ein schönes Wochenende wie ich. Hier in Indien war viel los.
Am Samstag Abend hat unsere Uni eine "International Students Night" veranstaltet, die wir Austauschstudenten organisiert haben. Die ganze Uni war eingeladen und wir haben durch das Programm geführt. Nachdem wir am Mittwoch erfahren haben, dass wir uns um das komplette Programm kümmern müssen, haben wir zum Glück noch schnell einige Ideen gehabt. Es gab unter anderem eine Fashion Show (Mädels in Saris, Männer z.T. in Kleidung ihres Landes), ein Länderquiz, internationales Essen und viele verschiedene Tänze. Das Ende der Show bildete ein von uns (am Freitag)einstudierter indischer Tanz. Sehr lustig. Das Video hierzu kann ich leider nicht online stellen. Das zeige ich euch bei Gelegenheit zu Hause. Der Abend war echt super lustig und es sind viele Studenten, Professoren etc. gekommen. Leider war das ganze Spektakel schon um 22:30 Uhr zu Ende, da man auf dem Campus nicht länger Musik spielen darf.
Hier ein paar Eindrücke:


Evelyne und ich in einem Sari (hatte leider keine passende Bluse für meinen Sari)


Üben unseres Tanzes am Freitag


Austauschstudenten live on stage zur Fashion Show

Am Sonntag bin ich mit Linnea, einer schwedischen Austauschstudentin, zu einem Trip nach Mumbai City aufgebrochen. Mittags ging´s mit dem Zug in die Stadt. Dort wollten wir ursprünglich auf dem Colaba Causeway, einer sehr belebten Einkaufsstraße, shoppen gehen. Auf dem Weg dorthin sind wir an ein paar typischen Sehenswürdigkeiten (Universität, Flora Fountain, High Court etc.)vorbei gekommen. In Mumbai gibt es sehr viele solcher Kolonialbauten aufgrund der damaligen Besetzung durch England. "Das ist der Charme der Stadt", wie heute einer meiner Arbeitskollegen zu mir sagte. Das ist wirklich so. Man erkennt einen großen Unterschied zwischen den Vororten und der eigentlichen Stadt und das liegt größtenteils an diesen wunderschönen, alten Bauten. Auf unserem Weg durch Mumbai wurden wir immer wieder von Passanten in eine andere Richtung geschickt, so dass wir den Colaba Causeway letztlich knapp verpasst haben. Dafür waren wir an einem der Strände (Marine Drive) und sind über einen berühmten Lebensmittelmarkt, den Crawford Market, geschlendert. Auch wenn viele Stände des Marktes geschlossen waren, habe ich einen Teil immerhin schon mal gesehen. Und ich kann euch sagen: Es ist verdammt dreckig in der Markthalle! Kaum zu glauben, dass sie da Lebensmittel verkaufen. Aber so unbekümmert ist Indien, wenn´s um Sauberkeit geht!
Auch wenn wir den Causeway nicht gefunden haben, hat mir der Tag super gefallen. Es war schön, die City näher kennen zu lernen und das sonnige Wetter am Strand zu genießen. Hab gehört in Deutschland gibt es momentan Dauerregen? :-)

Hier noch ein paar Fotos:


Marine Drive


Clock Tower der Universitätsbibliothek


Linnea und ich am Marine Drive


High Court

Donnerstag, 12. November 2009

Erwarte in Indien immer das Unerwartete

Das stimmt voll und ganz. Meine ersten Tage hier waren sehr turbulent.

Positiv war, dass ich sofort nette Austauschstudenten kennen gelernt habe. Mit Suzanne (Holland) und Alexandra (Zypern) wohne ich zusammen in einem kleinen Apartment. In meinem Zimmer fühle ich mich nach einem notwendigen Großputz recht wohl, obwohl es nicht allzu komfortabel ist. Aber ich habe es zurzeit für mich alleine! Am Sonntag war ich gemeinsam mit meinen Mitbewohnerinnen und einer Deutschen (bin doch nicht alleine) in einer recht westlichen Mall. Dort konnte ich mich erstmal sanft an das indische Essen gewöhnen (habe mir ein Sandwich von Subway gegönnt).
Am Montag dann die ziemlich unangenehme Überraschung: Meine Kurse, die ich besuchen wollte, fangen erst im Januar an, weil die Studenten des vierten Mastersemesters vorher für vier Wochen eine Art Praktikum (Field Work) machen. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich ziemlich sauer war, als ich das erfahren habe.
Letztendlich ist alles sehr gut ausgegangen. Die Uni hat mir ausnahmsweise ganz schnell (normalerweise geht hier alles sehr langsam mit zigtausend Formularen) auch einen Field Work-Platz bei LBW Consulting besorgt. Das ist eine Beratungsfirma für Führungskräftetraining ganz in Uninähe. Dort werden ein indischer Student und ich in den nächsten Wochen je ein Projekt bearbeiten.
Heute war unser erster Tag bei LBW und da habe ich dann zum ersten Mal diesen Kontrast in Indien erlebt. Normalerweise ist alles total dreckig, ärmlich und nichts ist richtig fertig. Manchmal kommt man sich so vor, als wäre halb Indien eine riesige Baustelle, weil z.B. überall Schutt herumliegt oder Bordsteine auseinander brechen. Aber in diesem Büro ist es ganz anders. Vor dem Gebäude das übliche Bild von Dreck und Geröll. Doch kaum waren wir im 9. Stock aus dem Fahrstuhl gestiegen, kamen wir in ein top-modernes, sauberes Büro mit Klimaanlage. Das war der Wahnsinn. Die Manager dort kennen sich außerdem super in Deutschland und Europa aus. Der Chef war schon in Düsseldorf und unser "Projektleiter" ist Arsenal London-Fan.

Abgesehen davon kann ich euch noch von meinen Erfahrungen mit einigen typischen Besonderheiten Indiens berichten:
VERKEHR: Es ist so, wie man es sich vorstellt. Hier sind immer alle Straßen voller Autos, Rikschas etc. (Kühe habe ich noch keine gesehen) und es gibt so gut wie keine Regeln. Jeder sucht sich seine Lücke und warnt dann die anderen mit der Hupe, dass er gleich vorbei saust. Ist sehr faszinierend, dass so ein „System“ so gut funktioniert. Andererseits bleibt mir manchmal echt das Herz stehen, wenn ich in einer kleinen Autorikscha sitze und ein Bus von der Seite angerauscht kommt. Meine erste Zugfahrt war ganz anders als ich es mir vorgestellt habe. Nicht nur, dass ich sogar sitzen konnte, man kann im Zug auch ne richtige Shoppingtour machen. Es kommen Inderinnen durch die Gänge und verkaufen Süßigkeiten, Schmuck und vieles mehr.
ESSEN: Komischerweise habe ich bisher keinerlei Probleme mit dem Essen. Es ist allerdings sehr einseitig: immer Reis, Roti (Fladenbrot), Joghurt gegen die Schärfe und etwas Vegetarisches. Meistens esse ich in der Kantine und dort hält sich die Schärfe noch in Grenzen. In dem indischen Restaurant, wo ich am Montag war, waren dafür sogar die „milden“ Sachen echt scharf, aber trotzdem lecker.

Viele Sehenswürdigkeiten habe ich leider noch nicht gesehen. Davon kann ich euch dann hoffentlich nächstes Mal berichten. Lasst mal von euch hören!


Ich in einer traditionellen Kurta


Mein Zimmer


V.l. Alexandra, Suzanne und Victoria in der Mall


Das indische Essen

Das Bürogebäude



Der Ausblick von meinem Büro aus