Mittwoch, 2. Dezember 2009

Shoppen in Indien

Hallo Leute,
wie ich gehört habe, warten einige schon sehnsüchtig auf meinen nächsten Eintrag. Sorry, dass es nicht eher geklappt hat, aber ich hab im Moment viel zu tun. Der Report zu meinem Projekt muss am Samstag fertig sein, weil mein Projektleiter in der nächsten Woche nicht da ist. Das habe ich erst Montag erfahren. Am Montag habe ich übrigens auch mit dem autoritären und sehr direkten Führungsstil der Inder Bekanntschaft gemacht. Mein indischer Kommilitone und ich hatten ein Gespräch mit dem Boss von der Firma, für die wir gerade arbeiten. Der hat uns ziemlich hart rangenommen. Amid wurde von ihm ganz schön hart und laut zusammen gestaucht von wegen er hätte eine Art zu sprechen, die für einen Personaler unmöglich wäre und er solle das, was er bisher für das Projekt gemacht hat, mal ganz schnell in den Müll werfen usw. Er hat ihn schon ziemlich persönlich angegriffen. Ich hab Amid hinterher gefragt, ob er sich angegriffen gefühlt hätte, aber er meinte nur, dass diese Art für indische Arbeitgeber normal wäre. Na ganz toll sag ich da nur!

Naja, nun aber zu den wirklich "wichtigen" Ereignissen. Letztes Wochenende habe ich Mumbais Shoppingmeilen unsicher gemacht. Am Samstag bin ich mit zwei Schwedinnen in die City gefahren und dort haben wir uns zunächst rund um den Crawford Market rumgetrieben, wo es ganz viele verschiedene kleine Läden gibt. Witzig in Indien ist, dass man meist in einen Laden rein kommt und dann in einer Gasse steht, die endlos ins Gebäude rein führt. An beiden Seiten sind dann so kleine Räume, wo einzelne Inder ihre Sachen verkaufen oder auch mal schlafen. Meist kommt man am Ende der Gasse auf der anderen Straßenseite wieder raus. Unten seht ihr ein Foto davon:


Eine Shopping-Gasse

Nahe des Crawford Markets haben wir uns auch in einen Stoffladen führen lassen. Dort hat uns der Verkäufer ein endloses Angebot an Schals in den unterschiedlichsten Farben und Mustern gezeigt. Ich kann euch sagen, die Entscheidung für einen Schal ist uns allen sehr schwer gefallen. Wir haben bestimmt fast ne Stunde in dem Laden verbracht!


Linnea und unser Verkäufer Dimesh

Anschließend sind wir dann einmal quer durch die Stadt zum Colaba Causeway, einer berühmten Einkaufsstraße in Mumbai, gelaufen. Diesmal haben wir den Causeway auch wirklich gefunden! Als ich letztes Mal mit Linnea unterwegs war, haben uns Passanten immer wieder in eine andere Richtung geschickt, so dass wir den Causeway verfehlt haben.
Dort angekommen brauchten wir erstmal eine Stärkung und sind dazu in Leopold´s Café gegangen. Dem ein oder anderen sagt der Name vielleicht was. Auch auf dieses Café wurden letztes Jahr die Terroranschläge verübt. Ehrlich gesagt, ich wusste es nicht, aber jetzt habe ich es mit eigenen Augen gesehen. Die Originalscheibe mit den Einschusslöchern ist nämlich immer noch da. Von außen ist ein Rollo davor, aber von innen kann man die Löcher sehen. Schon ein komisches Gefühl!

Der Colaba Causeway ist wirklich eine einzige Shoppingmeile. Es gibt dort sehr moderne Geschäfte, aber vor allem Straßenstände. Die sind auch viel interessanter. An den Ständen gibt es Schuhe, Taschen, Schals, Skulpturen, Schmuck und vieles mehr! Ach und nicht zu vergessen: Sexspielzeuge! Kein Witz! An einigen Ständen haben die wirklich sowas verkauft, wobei Indien doch alles versucht, um das Thema Sex zu vermeiden. Inzwischen habe ich schon ein paar Bollywood-Filme gesehen, aber mehr als ein Kuss wird dort nie gezeigt und das ist auch schon fast zu viel.
Na, das war jedenfalls sehr lustig zu sehen. Weniger lustig war zu erfahren, was die Schalverkäufer am Colaba Causeway für einen Schal verlangen. Das war schon deutlich weniger, als das, was wir in dem anderen Shop für den gleichen Schal bezahlt haben. Naja, was soll´s. Das Erlebnis in dem Shop war´s wert und so oder so sind die Sachen immer noch sehr günstig. Habe mir z. B. eine große Stoff-Umhängetasche für 2€ gekauft.

Ach ja, was ich vielleicht noch erwähnen sollte: An solchen Straßenständen wie auf dem Colaba Causeway muss man handeln!! Meine Kollegen haben mir das vorher gesagt und meinten, der normale Preis liegt 60% unter dem zuerst genannten Preis. Wahnsinn oder? Und das war wirklich so!

Hier ein paar Eindrücke vom Colaba Causeway:

Ein Schmuckverkäufer (Leider gibt es Modeschmuck oft nur in goldfarben.)


Elefanten und andere Skulpturen


Meine Shoppingpartnerinnen


Die etwas schwer zu erkennenden Einschusslöcher in Leopold´s Café

Am Sonntag ging´s dann zur nächsten Shoppingarea. Diesmal waren wir in Bandra, einem sehr modernen Vorort von Mumbai. Dort gab es z.T. wunderbar europäische Geschäfte wie z.B. "Mango", dafür aber auch mit sehr europäischen Preisen. Solche Geschäfte sind dann wirklich für die reichere indische Schicht. Ein paar reichere Inder waren wohl auch tatsächlich unterwegs, wie man ganz gut an diesem Foto sehen kann:


Außerdem ist Bandra ein Schuh- und Schmuckparadies.


Einer der zahlreichen Schuhstände, die endlos nebeneinander aufgereiht sind


Das indische "Bijou Brigitte"

Ihr seht also, Shoppen in Indien ist schon ein besonderes Erlebnis. Jetzt reicht´s aber erstmal wieder damit. Für nächstes Wochenende habe ich noch keine besonderen Pläne. Mal sehen, Mumbai hat noch viel zu bieten. Am 11.12.09 geht´s dann schon auf 10-tägige Reise durch Rajasthan und danne erstmal nach Hause. Die Zeit vergeht hier wirklich schnell.

Also dann, ihr fleißigen Leser, bis bald!

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